Auf Exkursion für die Inklusion

„Jetzt nur mit der Innenseite.“ „Komm, nochmal mit Schmackes“, „Klasse gemacht!“. Die klaren Kommandos und Lobesrufe fliegen förmlich kreuz und quer durch den Prenzlauer Berg. Dazwischen wird viel gelacht und gealbert. Der Ausflug zum Trainerlehrgang an diesem Freitag im Mai ist ein voller Erfolg. 

Es ist ein Betreuungsschlüssel, von dem man nur träumen kann. 13 Beschäftigte haben die Gelegenheit von 13 Trainerinnen und Trainern gecoacht zu werden, die derzeit ihre DFB-Trainerausbildung absolvieren. Auf dem Stundenplan steht heute eine Lehreinheit im Bereich „Inklusionsfußball“, die Teil der Ausbildung ist. 

Das Sportgelände rund um den Friedrich-Ludwig Jahnsportpark bietet dafür ideale Voraussetzung. Kurze Wege zwischen Umkleidekabinen, Seminarräumen des Behinderten-Sportverbandes und den Fußballplätzen lassen viel Zeit für Spielpraxis. 

In drei Blöcken gestalten die angehenden Coaches Erwärmung, Passformen und Torabschlüsse. Mit viel Neugier und großem Engagement begegnen die Teilnehmenden aus der USE-Fußballmannschaft den anstehenden Aufgaben. „Es hat total Spaß gemacht zusammen neue Übungen kennenzulernen und ein gemeinsames Erlebnis zu haben“ zeigt sich Nico Reimer als langjähriger Teilnehmer begeistert. 

Die Freude beruht auf Gegenseitigkeit. Denn auch die Gruppe der Übungsleitenden hat viel Spaß. Manche von ihnen kennen den Inklusionssport bereits aus früheren Begegnungen, andere hatten bis dato gar keinen Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Entsprechend aufgeregt zeigt sich der eine oder die andere. Die Anspannung löst sich aufgrund der lockeren und umgänglichen Atmosphäre aber sehr schnell wieder. 

Sogar aus Hessen sind an diesem Tag zwei Teilnehmer angereist und sind beeindruckt von den Möglichkeiten in der Hauptstadt. Sie wollen ihre Erfahrungen mit in die Heimat bringen und den inklusiven Fußball in Kassel vorantreiben. Sie berichten von ihrem Engagement und erfragen die Erfahrungen der USE-Fußballer. Bei Pizza und Getränken entsteht nach dem Praxistraining ein lebendiges Gespräch zwischen den knapp 30 Anwesenden. Es sind solche Begegnungen, die dem Inklusionsgedanken Leben einhauchen und für unmittelbaren Austausch aller Beteiligten sorgen. Fortsetzung erwünscht.