Beim Blick auf die öffentliche Wahrnehmung und die hitzigen Diskussionen unter Fußballfans kann man schnell zum Eindruck kommen, dass es beim Fußball ausschließlich um sportlichen Erfolg geht. Trainer werden nach zwei missglückten Spielen entlassen oder Spielern nach unglücklichen Fehlschüssen die Daseinsberechtigung abgesprochen. Im Profifußball kann es mitunter ziemlich ungemütlich werden.

Umso wohltuender wirken die Erlebnisse beim 11. USE Cup Mitte September in Adlershof. Nicht, dass beim inklusiven Sportfest der Ehrgeiz fehlen würde. Doch das faire Miteinander überwiegt wieder einmal. Für 6×12 Minuten tritt die Arbeit in den Hintergrund und die Sprache des Fußballs schallt über den Kunstrasen der Fritz-Lesch-Sportanlage. Aufmunterndes Anfeuern, motivierende Parolen und gemeinsames Jubeln. An allen Ecken der beiden Spielfelder ist etwas los.

Auf dem Platz stehen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen unserer Werkstatt, Kolleg*innen aus Verwaltung, Produktion, Dienstleistung und natürlich viele Beschäftigte – Seite an Seite, Schulter an Schulter. Viele dieser Menschen begegnen sich nur zum Sommerfest oder USE-Cup. Auf dem Spielfeld zählt nicht, wer woher kommt oder welchen Hintergrund jemand mitbringt. Es geht um das gemeinsame Erlebnis.

Und so geht es erfreulicherweise mal nicht ausschließlich um Tore, Punkte und Tabellenplätze, sondern um Erfahrungen. In zehn Jahren wird sich wohl niemand mehr an die Endplatzierung, sondern vor allem an Begegnungen und die Atmosphäre erinnern.

Der Gedanke, dass dies im überbezahlten Profisport Einzug erhält, ist abwegig. Wir als Sozialunternehmen mit vielen beeindruckenden Menschen und deren Hintergründen in unseren Reihen sollten uns diese Werte jedoch erhalten. Denn ganz ab von Statistiken und Zahlen ist das der wirklich wichtige Mehrwert unserer Gesellschaft.